Zukunftsbilder sind zumeist Vorstellungen einer naheliegenden, kommenden Zeit, die geprägt sind von Hoffnungen, Erwartungen und Ängsten.
Hoffnungen, weil sie aus der aktuellen Situation eine Wunschvorstellung der Verbesserung beinhalten. Erwartungen, weil sie die aktuelle Situation in die Zukunft als gleichbleibend und wiedererkennbar verlängern. Ängste, weil sie aus Erfahrungen der Vergangenheit eine Verschlechterung befürchten.

Einen anderen Weg, Zukunfte zu sehen und nicht Vergangenheit zu reproduzieren, geht die Idee und das Konzept der Futures Literacy. Dieses Konzept wird seit 2012 durch die UNESCO erforscht und in der Praxis durch ein wissenschaftliches Netzwerk weiterentwickelt. Die federführend von Riel Miller entwickelte Idee der Futures Literacy basiert auf dem Verständnis und der Wirkung von Antizipationen oder Vorwegnahmen (Poli 2019 / Rosen 1985).

Futures Lab — Umfang und Durchführung

Zukünftelabore bestehen in der Regel aus drei Phasen, deren Länge und konkrete Ausgestaltung immer an die lokalen Umstände angepasst wird:

Entdecken | Reveal ― NeuFassen | Reframe ― Neudenken | Rethink

Die erste Phase dieses Lernzyklus’ ist relativ einfach und soll die zu Beginn vorhandenen Zukunftsannahmen aufdecken (reveal).
In zwei Abschnitten halten die Teilnehmenden zunächst Aspekte (Trends) der wahrscheinlichen künftigen Entwicklung fest. Am besten gelingt das, wenn diese Aspekte/Trends thematisch eingegrenzt werden (Ernährung, Altern, Verkehr, Familie usw.). Das kann die Gruppe gleich zu Beginn gemeinsam machen, bevor die Einzelnen dann die Aspekte sammeln.

Die zweite Phase des Lernzyklus ist schwieriger und ungewohnt. Hier wird eine andere mögliche Zukunft eingeführt, die sich mehr oder weniger deutlich von den Zukünften aus Phase 1 unterscheidet. Ein neuer Rahmen wird zur Verfügung gestellt, durch den die Zukunft in den Blick genommen wird (reframe).
Diese Zukunft muss weder wahrscheinlich noch wünschenswert sein, sondern soll irritieren, öffnen und einige der Annahmen aus Phase 1 außer Kraft setzen

Die dritte Phase (rethink) vergleicht die Ergebnisse aus Phase 1 und Phase 2.
Die Teilnehmenden diskutieren die verschiedenen Annahmen über die Zukunft und deren Herkunft. Hier ist vor allem die Reflexion der Unterschiede wichtig und welche Zukunftsbilder hinter den Unterschieden sehen können.
Daraus lassen sich nachfolgend neue, weiterführende Fragen für die Gegenwart formulieren.

Dauer

Ein Futures Lab wird für eine entsprechende Fragestellung entwickelt: Zusammenlegung mehrerer Teams, Neuausrichtung Leitbild, Langzeitstrategie für Kommunikation oder Kundenschaft, neue Produktentwicklung, Prozessoptimierung u.v.m

Die Dauer kann deshalb zwei Tagen bis fünf Tage betragen.

Kosten

Tagessatz 1000,00 Euro (exkl. Vorbereitung und Material)